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Der Raum:

Dieser Raum hat eine Grösse von etwa 12qm, grosses Fenster und Tageslicht, frisches Wasser, frisches Futter, einen halbhohen Kratzbaum mit Höhle und zwei Liegeflächen, diverse (bekletterbare) Schränke und eine Katzenkiste. Ausserdem Plättli-Boden, was die Reinigung für den Fall der Fälle einfacher macht.

 

Das Medikament:

Eine Kollegin hat mit ihrer Katzenzucht gute Erfahrungen mit dem Medikament Zylkene (R) gemacht. Zylkene enthält  Caseinhydrolysat, hergestellt durch enzymatische Caseinhydrolyse mittels Trypsin, wobei eben dieses Peptid (Alpha S1 typsinisiertes Casein) als Hydrolyseprodukt entsteht. Es wirkt beruhigend auf den Organismus von Hund und Katze und beeinflusst das Wohlbefinden positiv. Bei Neugeborenen bzw. Katzen- und Hundewelpen werden Milchmahlzeiten überwiegend durch das Enzym Trypsin verdaut, während mit zunehmendem Alter auf eine Pepsin-Verdauung umgestellt wird. Einem durch Trypsin-Verdauung entstehenden Peptid wird die entspannende und beruhigende Wirkung nach dem Stillen bzw. Säugen zugeschrieben. Es dauert einige Tage, bis das Medikament im Katzenkörper den gewünschten Level erreicht. Eine regelmässige Gabe (1x täglich) ist wichtig, um den Pegel zu halten. Die Gabe der Kapsel ist kein Problem, auch wenn sie recht gross ist. Zusammen mit ein paar Leckerli hat sie sie jedesmal einfach mitgefressen.

 

Tag 1:

Aller Anfang ist schwer. Jumeira rannte schnellstmöglich auf den höchsten Punkt im Raum, auf einen der Schränke. Benji blieb erst völlig verdattert vor dem Kratzbaum sitzen. Später nahm er allen Mut zusammen und sprang auf den nebenstehenden Schrank. Daraufhin knurrte, fauchte, spuckte Jumeira mit angelegten Ohren in seine Richtung. Zwischendurch schrie sie wieder all ihre Verzweiflung über Benji heraus. Er sass lange nur da, bewegte sich wie in Zeitlupe, sah sie nicht direkt an und tat alles, um ihr auf jede erdenkliche Art zu zeigen, dass er keinen Streit sucht.

Als ich einige Zeit später wieder nach den beiden sah, verteilte ich ein paar Leckerli. Dazu setzte ich beide in ausreichendem Abstand auf den Boden und lege die Leckerchen zwischen sie. Beide fingen gleich an die Dinger zu fressen und kamen sich dabei immer näher. Jumeira war mit vollem Schnäuzchen immerwieder am knurren. Die Zylkene-Kapsel hat sie mit einem Leckerchen gleich mitverschlungen.

Bei den nächsten Besuchen spielte es sich immer ähnlich ab. Zwischendurch habe ich die beiden abwechselnd mit der Bürste gekämmt. Beide LIEBEN die Hilfe bei der Fellpflege und so tat ich ihnen damit etwas Gutes, während gleichzeitig der jeweilige Pelzgeruch ein bisschen auf den anderen übertragen wurde. Irgendwann fand sich in der Kiste ein Haufen, der muss von Benji gewesen sein, denn beim nächsten Besuch fand ich den Teil eines weiteren Haufens: in der Kiste, unter dem Schwebeschrank und im Pelz von Jumeira. Offensichtlich wollte sie auch in die Kiste und wurde vermutlich wieder von Benji gestalkt.

 

Tag 2: Jumeira liegt zeitweise auch auf dem Kratzbaum, wo bisher eigentlich Benjis Platz war. Er liegt dafür mal oben auf dem Schrank, mal auf einer anderen Ablage. Das Leckerchen-Wettessen läuft ähnlich, wobei Jumeira bereits seltener knurrt und nur, wenn er sehr nahe kommt. Meist traut er sich aber nicht, ihr einen wegzuschnappen. Ausserdem hat Jumeira es bereits fertig gebracht, ihm ein Leckerli mit der Pfote vor dem Schnäuzli wegzustibitzen. Die Kapsel ist echt kein Problem, getarnt mit Leckerchen frisst sie sie einfach mit. Alle "Geschäftchen" werden von beiden in der Kiste erledigt.

 

Zwischenanalyse:

Benji scheint ja tatsächlich der Unterwürfigere zu sein. Wenn Jumeira ihn anknurrt fixiert sie ihn, während er ihr respektvoll nicht direkt in die Augen schaut. Wenn er allerdings doch mal kurz richtig Blickkontakt aufnimmt schaut Jumeira weg - und signalisiert damit ja in Katzensprache: ok, du bist der Boss. Kein Wunder, dass er von ihrem Getue etwas verwirrt ist....

Netter Nebeneffekt der ganzen Übung ist übrigends, dass die Revierrufe von Benji auf ein Minimum geschrumpft sind.

 

Tag 3:

die Leckerchen-Verteilung klappt immer besser. Die beiden werden sich ohne knurren einig und schieben sich zwischendurch mit den Köpfchen auf Seite, um jeweils dem anderen das Gudeli wegzuschnappen. Die Kapsel hat sie auch gehabt. Beide bekommen ihre Streicheleinheiten und lieben die Pelzpflege mit der Bürste. Jumeira kann inzwischen in der Kratzbaumhöhle liegen, während er auf der oberen Plattform liegt und so kein ständiger Sichtkontakt besteht. Sie zittert nicht mehr wegen Benji, weder vor Angst noch vor Aufregung. Beim Spielen war Benji heute sehr auf die Schnur fixiert und als ich diese bei Jumeira vorbeigezogen habe ist er der Schnur hinterhergehechtet. Das war doch noch zuviel für Jumeira und so fauchte sie ihn wieder an. Hoffentlich finden die beiden bald einen Weg für ein friedliches Miteinander... ich vermisse meine Jumsel in der Nacht. Beim Lüften des Raumes hatte ich Jumeira heute auf dem Arm - meine kleine Freigängerin zitterte vor Aufregung: die schöne frische Luft, die Sonnenwärme, das Zwitschern der vielen Vögel... hätte ich sie nicht festgehalten wäre sie mir durch das Fenster aufs Garagendach gesprungen!

 

Tag 4: 

Die beiden verstehen sich offensichtlich etwas besser. Sie wechseln ihre Liegeplätze ab und beim Leckerchen-verteilen wird so gut wie gar nicht mehr geknurrt. Wenn ich einen frischen Futternapf bringe kommt Jumeira sogar einfach aus der Höhle heraus und frisst als erste.  Die Geschäftchen werden in der Kiste verrichtet... (Bis auf einen Markierfleck in der Dusche - aber man kann ja nicht alles haben). Heute haben wir unter Aufsicht noch eine kurze Zeit Neytiri mit in den Raum gelassen. Auch um zu testen, ob und wie sich in diesem Moment dann eventuell die Rangordnung wieder verändert. Aber es passierte nichts weiter. Jumeira bekommt nach wie vor ihre Zyklene-Tabletten. Da es sowieso eine gewisse Zeit geht, bis der Medikamentenspiegel seine Wirksamkeit erreicht um sich dann auf einem Level einzupendeln ist die regelmässige Einnahe sehr wichtig.

 

Tag 5: 

Heute werden wir den Arrest beenden. Dazu haben wir am Wohnzimmerkratzbaum die oberste Plattform, den Fluchtpunkt von Jumeira, zugebaut. Wir erhoffen uns dadurch, dass sie in der Wahl ihres neuen Lieblingsplätzchens etwas flexibler wird und nicht sofort wieder in alte Gewohnheiten zurückfällt.

Nach der Türöffnung tapst Benji langsam raus in den oberen Flur, schaut auf alle (geschlossenen) Zimmertüren und fängt sein übliches Reviergebrüll wieder an. Das hält die nächste dreiviertel Stunde an, während er das Haus von oben bis unten wieder abläuft und jeden Ecken inspiziert. Bisher ohne irgendwo seine Duftmarke zu setzen.  Jumeira liegt immernoch auf dem Kratzbaum im inzwischen vertrauten Raum - und mauzt leise vor sich hin. Da ich sie nicht daran gewöhnen will, dass ich sie nach ihrem Rufen sonstwohin trage, habe ich sie nach ausgiebigem schmusen und beschmust werden einfach auf den Boden gesetzt. Nach einigen Lockrufen lässt sie sich überzeugen, doch mal die Treppe runter .... zu rennen und in Windeseile auf den alten Kratzbaum hochzuhechten, um zu merken: Mist, da gehts nicht weiter, mein Platz ist zugebastelt!!

Mit etwas Zuspruch hielt sie es dann aber auch auf "mittlerer Höhe" soweit aus, dass sie sich erstmal einen Überblick über die Gesamtsituation verschaffte. Zylkene hat sie wieder mit Leckerchen verspiesen. Wir bemühten uns alle, der Situation nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Irgendwann war sie hinter (aber nicht unter) dem Sofa verschwunden und beobachtete die anderen Tiger. Als ich die Tüte mit den Leckerchen öffnete kam sie auch und alle vier verspeisten in unmittelbarer Nähe zueinander die feinen Sachen. Im Verlauf des Abends legte sie sich unter dem Fernseher in ein Körbchen und schaute nur sehr wachsam auf, als Benji in etwa einem Meter Entfernung an ihr vorbeistromerte. 

Die Nacht war sehr unruhig, was aber hauptsächlich an Benjis Reviergesängen lag. Vielleicht spürt er auch, dass Peanut langsam Gefallen an seinem Gesang findet...

 

Tag 6:

Innerhalb des Hauses kam es heute zu keinerlei nennenswerten Konflikten. Ein kurzes Fauchen von Jumeira, als sie wegen Benji kurz erschrocken ist (er war hinter Peanut her und dabei sehr dicht an Jumeiras Schlafplatz vorbeigelaufen) und zweimal Knurren war bisher alles. Aber nach den Erfahrungen der letzten Monate bin ich vorsichtig mit meinen Hoffnungen geworden... 

Und weiterhin gibts die Käpselchen für Jumeira und gemeinsames Leckerchen-Fressen mit allen vier Tigern.

 

Tag 7:

Tagsüber kam es zu keinen grossen Streitereien. Ein bisschen knurren und Fauchen, wenn Jumeira und Benji sich auf einem der Streifzüge im Haus begegneten, mehr nicht. In der Nacht nahm ich Jumeira das erste Mal nach dieser Arrest-Zeit wieder zu mir ins Schlafzimmer, aus welchem ich inzwischen die Zusatzkiste entfernt habe. Sie rollte sich nach einer ausgiebigen Schmuseeinheit am Fussende (also doch beleidigt, weil sonst lag sie in meiner Armkuhle) zusammen und alles war gut. Am nächsten Morgen ging wie üblich mein Wecker - und schnurstracks versteckte sie sich unter dem Bett, weil sie genau wusste: jetzt darf (in ihren Augen wohl eher ein MUSS) sie wieder im ganzen Haus umeinander tigern, denn tagsüber bleibt die Schlafzimmertüre aus bekannten Gründen zu. Sie war weder mit Lockrufen, noch mit Leckerlis aus dem Versteck vorzulocken und so musste ich mal eben auf die Schnelle (ich musste zur Arbeit)  das halbe Bett auseinanderbauen.

Schlussfolgerung: Offensichtlich tut ihr diese nächtliche Auszeit nicht wirklich gut, da sie am Morgen doch wieder Stress bekommt - also werde ich sie nachts nicht mehr zu mir nehmen.

 

Tag 8:

Jumeira hat die Nacht im Wohnzimmer auf der Sofadecke verbracht, Benji im Wohnzimmer auf dem Kratzbaum - ausser, wenn er seinen Rufrundgang durchs Haus machte. Zylkene bekommt sie weiterhin, da die Wirksamkeit ja von der regelmässigen Einnahme abhängt und erst nach einigen Tagen spürbar ist. Zwischendurch liegen beide entspannt auf verschiedenen Etagen des Kratzbaums. Neytiri und Peanut verhalten sich den beiden gegenüber völlig problemlos. Peanut tätzelt zwischendurch mit Benji, eine spielerische  Verfolgungsjagd haben sich die beiden heute auch geliefert. Offensichtlich steigt Peanuts Hormonspiegel, denn auch Benji ist nicht abgeneigt, wenn sie sich vor ihn legt und ihm ihren Bauch zeigt.

Weil heute so schönes Wetter war hat Jumeira nach langer Zeit wieder Freigang gehabt. Nach einem ausgiebigen Streifzug kehrte sie freiwillig (sogar ohne Rufen) wieder nach Hause zurück.

 

Tag 9:

Tatsächlich sieht es heute so aus: Den Tag durch waren keine speziellen Vorkommnisse. Abends lag ich auf dem Sofa vor dem Fernseher und da kam Jumeira  zu mir auf die Wolldecke gesprungen und legte sich zu mir (auf Bauchhöhe). Irgendwann kam Benji und legte sich auf die Sofalehne (auf Fusshöhe). Sie war  erschrocken, als er auf die Lehne sprang und fauchte kurz. Als er es sich dort gemütlich machte schaute er zwar in ihre Richtung - auch weil sie noch ein bisschen knurrte - aber schlussendlich lagen beide entspannt da und hatten die Augen zu.

Im Garten hat sie sich heute mit Peanut eine Verfolgungsjagd ums danze Haus geliefert. Einmal wurde Peanut von ihr gejagt, bei der nächsten Runde jagte Jumeira Peanut - also alles spielerisch, wie früher auch schon.

 

Tag 10:

Heute war Jumeira tatsächlich auf dem Kistchen ohne von Benji gestalkt zu werden - entweder er hat ihren Gang verpennt, weil sie tatsächlich ohne grosses Ankündigungsgemauze in die Kiste ging oder es interessiert ihn tatsächlich weniger. Aber egal, Hauptsache, sie hat mal wieder einen angstfreien Weg geschafft :-)

Benji markiert weiterhin - wer einen brauchbaren Tip dagegen weiss: bitte melden. Klar, er könnte kastriert werden - aber hört damit das Markieren 100% auf? Er ist immerhin schon dreijährig...

 

 

Tag 14:

Dies ist der letzte Eintrag des Eingewöhnungstagebuches.

Jumeira ist insgesamt  entspannter, liegt zeitweise auf verschiedenen Etagen unterschiedlicher Kratzbäume, geniesst ihren Freigang und kommt auch von alleine und freiwillig wieder nach Hause und ins Haus.

Und auch wenn ich es nicht jedes Mal erwähnt habe: das Spielen mit den Tigern, ebenso das Fellbürsten (nicht wegen der Fellpflege sondern mehr wegen dem Genuss)  wurde selbstverständlich jeden Tag durchgeführt.

Mit den Birmchen untereinander ist alles problemlos, Neytiri ist inzwischen trächtig und wird vermutlich Anfang April ihre Babys zur Welt bringen. Da Jumeira die Kittenphase schon im vergangenen Jahr erlebt hat wird es keine neue Erfahrung und das wird sie bestimmt ohne Schwierigkeiten schaffen.

 

 

Kastration - April 2014

Der Frieden hielt nicht lange an. Nach einigen Wochen war alles wieder beim Alten. Wir liessen Benji Anfang April kastrieren, als wir sicher waren, dass auch Peanut inzwischen seine Babys trägt. Immerhin hörte wenige Tage nach der Kastration die Markiererei und das nächtliche Rufen auf. Auch hielt ihn seine Kastration nicht davon ab, Neytiri wieder zu besteigen die sich ihm gerne und willig anbot -

es gibt tatsächlich Nymphomaninnen in der Katzenwelt :-)

 

 

Tierkommunikatorin - Mai 2014:

Aber das alles verbesserte auch nicht die Situation mit Jumeira, die immernoch / bzw. leider wieder auf Benji eher panisch reagierte. Ich nahm also auf Empfehlung meiner Arbeitskollegin mit einer Tierkommunikatorin Kontakt auf, obwohl ich dem ganzen gegenüber eher skeptisch bin. 

Im geplanten Gespräch (welches über Telefon ablief) konnten wir unsere Fragen und Anliegen durch die Kommunikatorin an unser Tier stellen, im Gegenzug berichete sie uns was unser Pelzträger dazu meint. Wir hatten die Fragen familienintern zuvor besprochen und so gestellt, dass keinerlei wesentliche Hinweise fielen (auch die HP und den Namen der Cattery haben wir absichtlich zuvor nicht genannt).  Wir liessen als erstes Jumeira, dann Benji und abschliessend Neytiri und Peanut interviewen.

 

Das Ergebnis:

 

Jumeira mag Benji nicht, findet ihn sehr lästig und sehr aufdringlich. Ihr wäre es lieber, er würde nicht hier wohnen. Offenbar hat sie auch überlegt, sich eventuell ein neues zu Hause zu suchen. Für sie ist klar, dass Neytiri die Chefin ist. Ansonsten fühlt sie sich wohl, hat aber gelegentlich etwas Schmerzen am hinteren Rücken. Das war spannend, denn wir hatten nicht erwähnt, dass Jumeira an manchen Tagen am Steiss sehr empfindlich reagiert.

Zudem baten wir Jumeira, in Zukunft das Garagendach des Nachbarn nicht mehr als Katzentoilette zu benutzen sondern in die Kiste zu gehen. Seit dem Gespräch ist sie dort auch tatsächlich nicht mehr gesehen worden.

 

 

Benji hingegen fühlt sich hier sehr wichtig und hat dies mehrfach im Verlauf des Gespräches betont. Auf die Frage, warum er Jumeira so verfolgt liess er verkünden: es macht einfach Spass sie zu provozieren und zu ärgern. Wir liessen ihm in klaren Worten ausrichten, dass wir dieses Verhalten auf keinen Fall länger dulden und das wir ihm ansonsten einen Platz in einer anderen Familie suchen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt lag er dösen auf dem Kratzbaum - bei dieser Ankündigung wurde er jedoch plötzlich sehr unruhig und zappelte mit den Pfötchen... kam in diesem Moment im Unterbewusstsein die Wirkung des Gesprächs zum Vorschein oder war es ein zufälliges Zusammentreffen mit einem aufregenden Traum??

 

 

Neytiri fühlt sich bei uns sehr wohl. Sie ist glücklich, wenn sie Babys hat. Wenn sie keine echten Babys hat, schleppt sie ihre Füchsli durchs Haus und bemuttert sie regelrecht. Ausserdem findet sie es schön, dass Benji in der Familie ist. Sie lies uns ausrichten: 

es stört sie nicht, dass er glaubt ER sei der Chef - sie weiss ja, dass es nicht so ist.  Was für eine ausgesprochen kluge Katze sie doch ist :-)Sie findet Jumeira zwar nett, aber auch sehr empfindlich und schreckhaft. Ausserdem hätte sie gerne etwas Kalzium, dass würde ihr nach der Kittenaufzucht jetzt doch etwas fehlen. Mit dieser Bemerkung konnte ich erstmal nichts anfangen. Erst im Nachhinein ergab sich aber durch meine Nachforschung folgender Sachverhalt: Neytiri litt zum Zeitpunkt des Gesprächs unter Durchfällen (auch davon wusste die Kommunikatorin nichts), die definitiv nicht auf Parasiten oder Ernährungsumstellung zurückzuführen waren. Ein Mangel an Kalzium kann aber offenbar Durchfall auslösen. Ich besorgte also etwas Kalzium und mischte es ihr unters Futter.... die Durchfälle hörten endlich auf.

 

 

Peanut fühlt sich ebenfall sehr wohl bei uns. Auch für sie ist klar, dass Neytiri die Chefin ist. Sie empfindet Benji als einen ziemlichen Wichtigtuer. Sie mag seine Gesellschaft und fände es schade, wenn er nicht mehr bei uns wäre. Allerdings mag sie die Streiterein zwischen Benji und Jumeira auch nicht. Wobei sie ganz klar ausrichten lässt, dass Jumeira ihrer Meinung nach so ziemlich vor allem und jedem Angst hat. Wir haben ihr sagen lassen, dass wir es ganz toll finden würden, wenn sie auf irgendeine Art und Weise Jumeira ein bisschen unterstützen könnte falls Benji mal wieder hinter ihr her ist.

 

 

August 2014:

Inzwischen sind wieder einige Monate vergangen. Jumeira ist nach wie vor am liebsten im Schlafzimmer oder im Zimmer des Juniors. Zum Essen kommt sie in die Küche, ins Kistchen geht sie. Unter / hinter dem Sofa verkriecht sie sich auch öfters. In seltenen "Mutigen Momenten" legt sie sich mal unter einen Kratzbaum oder in einen Karton irgendwo im Raum.

Wenn wir die Katzen raus in den Garten lassen, gehen entweder nur alle Mädels und Benji bleibt in dieser Zeit drin - oder es geht Benji (mal mit, mal ohne seine "weissen" Begleiterinnen raus, während Jumeira im Haus bleibt. Wenn Jumeira UND Benji zusammen draussen sind, jagt er sie weg. Sie rennt dann blindlings davon und schaut nicht rechts, nicht links - wir haben hier zwar nur ein Quartiersträsschen, aber wenns dumm genug läuft passiert trotzdem was. Nach einiger Zeit kommt sie dann von ihrem verlängerten Streifzug zurück und darüber sind wir sehr glücklich.

 

Herbst / Winter 2014-2015

Wir haben die getrennten Ausgangszeiten zum Schutz beibehalten. Innerhalb des Hauses hat sich bei den Tigern etwas ähnliches wie gegenseitige Akzeptanz eingestellt.

Wir konnten auch öfter folgende Situation beobachten:

Jumeira tätzelt Benji im Vorbeilaufen oder aus dem Hinterhalt ans Hinterbeinchen - wenn er dann erschrickt faucht und schreit sie, als wäre ER der Angreifer gewesen. Da wir nun diese "linke Tour" von ihr beobachtet haben, nennen wir nun nicht mehr seinen Namen im scharfen Ton wenn es zu unbeobachteten Streitereien kommt. 

 

Frühling 2015

Endlich herrscht Frieden zwischen den beiden. Sie können auch gemeinsam raus in den Garten, kommen auch gemeinsam wieder rein. Im Haus selber gibt es weder Markier- noch Stresspieseli-Flecken und alles läuft gut.

 

Fazit: Was lange währt, wird endlich gut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Harte Massnahme und Medikamente So kann und soll es nicht weitergehen!

Also haben wir die beiden Kontrahenten zusammen in einen Raum gesperrt.

Eingewöhnungstagebuch II

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