Heilige Birmas mit einem Hauch von Siam

Aktuell keine Kitten
zur Abgabe.
Der nächste Wurf
ist für 2021
mit Kacy geplant
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Wie konntest Du nur?
Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Spässen und brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich "Dein Kind" und trotz Deiner Anzahl durchkauter Schuhe und so manchem abgeschlachtetem Sofakissen wurde ich Dein bester Freund. Immer, wenn ich böse war, erhobst Du den Zeigefinger und fragtest mich: "Wie konntest Du nur?" aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken um meinen Bauch zu kraulen. Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger als erwartet, denn Du warst immer furchtbar beschäftigt, aber zusammen bekamen wir das in den Griff. Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an Dich kuschelte und Du mir Deine Träume und Geheimnisse anvertrautest - und ich glaubte, das Leben könne nicht schöner sein. Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns ein Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiscreme ist schlecht für Hunde" sagtest Du. Und ich döste stundenlang in der Sonne, während ich auf Deine abendliche Rückkehr wartete.
Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Deiner Arbeit und Deiner Karriere zu verbringen und auch damit, Dir einen menschlichen Gefährten zu suchen. Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer und Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst und als Du Dich verliebtest. Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch" - trotzdem hiess ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr.
Ich war glücklich, weil DU glücklich warst.
Dann kamen die Menschenbabies und ich teilte Deine Aufregung. Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern. Nur das Du und Deine Frau mich missverstanden und statt dessen Angst hatten, ich könne ihnen weh tun. Und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben - aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe".
Als sie grösser wurden, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackeligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihren Berührungen, denn Deine Berührungen waren jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre. Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt.
Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus Deiner Brieftasche und erzähltest Geschichten über mich. In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und rasch das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt und jede Ausgabe für mich wurde Dir ein Dorn im Auge. Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt und Du und sie, ihr werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht erlaubt sind. Du hast die richtige Wahl für Deine Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ICH Deine einzige Familie.
Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir im Tierheim ankamen. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst und Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und sagtest: "Ich weiss, Sie werden ein gutes Plätzchen für sie finden." Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in mittlerem Alter erwartet - egal, ob mit oder ohne Stammbaum...
Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln von meinem Halsband lösen, als er schrie:"Nein, Papa, sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Und ich machte mir Sorgen um ihn und die Lektionen, die DU ihm gerade beigebracht hattest: über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben.
Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf Leine und Halsband verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten... und ich habe jetzt auch einen. Nachdem Du fort warst sagten die beiden netten Damen, Du hättest vermutlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst - und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie schüttelten nur den Kopf und fragten sich:"Wie konntest Du nur?"
Sie kümmern sich hier im Tierheim um uns, so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon seit Tagen verloren. Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam. Immer in der Hoffnung, das seiest Du und dass Du Deine Meinung geändert hättest.... das alles nur ein schlimmer Traum gewesen sei... oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten würde.
Als ich einsah, dass ich nichts zu bieten hatte gegen das um-Aufmerksamkeit-heischen der unbeschwerten Welpen, ahnungslos gegenüber dem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete.
Ich hörte ihre Schritte als sie eines Tages kam, um mich zu holen und trottete hinter ihr her den Gang entlang in einen abgelegenen Raum. Ein angenehmer, ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte, es sei alles in Ordnung. Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung. Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen.
Meiner Natur gemäss war ich aber eher um sie besorgt. Ihre Aufgabe lastete schwer auf ihr und das fühlte ich, genauso, wie ich jede Deiner Stimmungen damals erfühlen konnte. Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich Dich vor vielen Jahren getröstet hatte. Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich spürte und fühlte wie die kühle Flüssigkeit langsam durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte :"Wie konntest Du nur?"
Vielleicht verstand sie ja die Hundesprache und sagte deshalb: "Es tut mir ja so leid." Sie umarmte mich und beeilte sich, mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert, noch missbraucht noch ausgenutzt werden könnte oder wo ich auf mich allein gestellt wäre - einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort. Und mit letzter Kraft versuchte ich ihr mit einem letzten Klopfen meines Schwanzes verstehen zu geben, dass mein "wie konntest Du nur?" nicht ihr gegolten hatte.
DU warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich werde für immer an Dich denken und auf Dich warten. Möge Dir ein jeder in DEINEM Leben soviel Loyalität zeigen...!
Jim Willis 2001